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How to homeoffice

...und warum auch hier das weniger so unendlich viel mehr ist.

 

Bist du neu im Homeoffice? Nach fast 3 Jahren regelmäßiger Arbeit von zuhause kann ich sagen – ich habe sie alle gemacht, jeden einzelnen Fehler. Ich hatte tolle, energiegeladene Phasen und weniger produktive, aber auch schlechte Zeiten, in denen ich kaum was hinbekommen habe. Hier der Vorschlag – mach keine eigenen Fehler, lerne aus meinen.

 

1. Du bist nicht im Urlaub. Es ist nach wie vor Arbeit. Und genauso solltest du dich auch vorbereiten und auftreten.

 

2. Auch wenn es saugeil sein kann und die Versuchung groß ist, sich halbnackt aufs Sofa mit dem Notebook hinzufläzen - oberstes Gebot im Homeoffice sollte sein - keine Jogginghose. Zieh dich an! Und zwar vernünftig. So, wie du auch zur Arbeit gehen würdest, mit allem Drum und Dran. Auch Schuhe sind gut! Ok, vielleicht müssen es nicht unbedingt die 8 cm Heels sein, aber bitte keine rosa Hauspuschen - festes Schuhwerk ist angesagt. Untersuchungen zeigen, dass allein das Tragen von Schuhen deine Stimme am Telefon professioneller und gesammelter klingen lässt. Was sich auf die Stimme auswirkt, ist für den Rest der Einstellung zur Arbeit auch nicht verkehrt.

 

3. Trenne Arbeit, Haushalt und Kinder. Nein, es ist keine gute Idee, zwischendurch nochmal die Wäsche anzuwerfen, hier noch mal kurz den Staub zu wischen und ein paar Lego Steine aufzusammeln. Plane feste Zeiten für das Arbeiten ein und konzentriere dich in diesen Zeiten auch genau darauf - auf die Arbeit. Wenn die Möglichkeit besteht - ziehe eine räumliche Trennung zu dir und den Kindern. Versuche (sofern sie alt genug sind) Ihnen zu erklären, dass es jetzt sowas wie eine Erwachsenenzeit und Kinderzeit gibt und gib ihnen Aufgaben und Beschäftigung mit Wecker und Zeitansatz um auch dir die Zeit zu verschaffen.

 

4. Kennst du die Pomodoro Technik? Nutze Sie! Teile deine Arbeit in kurze Zeitabschnitte, gefolgt von regelmäßigen Pausen. Bei Francesco Cirillo, dem Entwickler der Pomodoro Technik, sind es Abschnitte von 25 Minuten. Ich selbst arbeite gern mit 30 bis 35 Minuten Abschnitten. Finde raus was für dich am besten funktioniert, aber bitte übertreibe nicht und bleibe bei unter 45 Minuten pro Sequenz! Achte bei den Pausen (5-10 Minuten) darauf, dass du aufstehst und dich bewegst - Hampelmänner, ein Glas Wasser in der Küche trinken, kurz was Skizzieren, Ausmalen, Strecken, eine Joga Übung, Treppen rauf und runter rennen - alles ist erlaubt bis auf am Monitor klebenbleiben und zum Handy greifen! Die Wechsel zwischen den Arbeitsphasen und Pausen erhöht deine Leistungsfähigkeit und Konzentration. Beziehe ggfs. deine Kinder mit in die Zeitabschnitte ein, so erlernen sie bereits jetzt die Methode und können sie später im Schul- und Berufsleben sehr gut umsetzen. Ein win-win für alle Beteiligten!

 

5. Geh raus! Ernsthaft, manchmal ist einfach alles blöd und nervt und du kriegst den Zugang zu der Arbeit gerade partout nicht hin. Es ist wie bei Schlaflosigkeit - quäle dich nicht, mach etwas anderes. Also den Stift fallen lassen, Notebook zuklappen und einfach mal eine Runde um den Block gehen. Was für die größeren Pausen sowieso empfohlen wird, wirkt bei Blockaden jeglicher Art wie Wunder.

 

6. Eat the frog. Wiederstehe der Versuchung die schlimmsten Sachen nach hinten zu verschieben. Am besten machst du die 3 wichtigsten Aufgaben des Tages innerhalb der ersten Stunde nach Arbeitsantritt. Generell sind die ersten drei Stunden des Tages, unabhängig davon ob du nun eine Lerche oder eine Eule bist, die produktivsten. Den Besuch deiner Social-Media-Kanäle kannst du auf den Nachmittag legen, zusammen mit den sogenannten "lowbrainern" wie Ablage, Recherche, Telefonate usw.

 

7. Bereite deinen Arbeitsplatz und auch die Küche (ja, unbedingt die Küche) bereits am Abend vor! Leg deinen Terminkalender oder deine Aufgabenliste gleich parat, bau die Vorbereitung gerne in dein Abendritual mit ein. Damit hast du einen besseren und energiegeladeneren Start. Und hier kommt der Schwenk zum Minimalismus und zum gerümpelfreien Leben - je weniger Dinge du vor Augen hast, desto leichter fällt es dir, dich auf deine Arbeit zu konzentrieren. Stichwort Ablenkung. Völlig egal ob es sich um Lego auf dem Teppich handelt oder zu viele ungeliebte Porzellanfiguren auf der Fensterbank, zu viele alte Zeitungen und ungelesene Bücher, zu viel Kleidung auf dem Stuhl im Schlafzimmer. Befreie deinen Blick und befreie damit zeitgleich deinen Geist. Die dadurch gewonnene Energie hilft dir privat, beruflich und bei allem was du sonst noch vorhast. Klingt logisch? Ist es auch, wenn auch nicht immer leicht. Und wenn du das mal ausprobieren willst, schick doch dein Hab und Gut nur für die Homeoffice Zeit aus den Augen, aus dem Sinn.

 

8. Alle wissen es, kaum einer macht´s. Wiederstehe der Social Media Verlockung bevor du deine 3 Tagesaufgaben geschafft hast – sie ziehen deine Energie. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen und du weißt ja, die tiefen des Scrollens werden mitunter unergründlich.

 

9. Zu guter Letzt - notiere dir bereits am Anfang des Tages, wann du die Arbeit beenden wirst - und dann sei konsequent und beende sie. Nicht nochmal E-mails checken, nicht nochmal was ergänzen, beenden, optimieren... einfach nein. Was einfach und bequem erscheint kann, über einen längeren Zeitraum praktiziert, deiner psychischen Gesundheit schaden. Ziehe unbedingt eine klare Trennlinie - diese brauchst du für Abstand und Erholung.

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